Description |
Das Themenfeld 7 befasst sich mit grundsätzlichen Fragen dazu, was ein Text ist und was Schriftlichkeit für Ideen, Wissen, Recht oder persönliche Beziehungen historisch bedeutet. Es geht dabei nicht so sehr um die Formulierung einer neuen Definition oder gar Theorie von Schrift/lichkeit, sondern darum, bestehende Theorieangebote unter dem meist eher abgeschatteten Gesichtspunkt von Präsenz und Wirksamkeit von Schrift zu betrachten. In historischer Perspektive operieren Konzeptionen der Schrift meist unter der Annahme der Referentialität der Schrift und eines Schriftsubjekts. Die Themenfeldgruppe will zeigen, dass Schrifthandlungen sich nicht nur als Affirmation, sondern auch als Subversion dieser Parameter beschreiben lassen. Zu fragen ist dabei nach der aisthetischen Permanenz von Geschriebenem, also der Spannung zwischen Ephemerität und Dauer, in der Geschriebenes steht. Auch die Spannung von räumlicher Bindung und Zirkulation des immanent räumlichen Charakters von Geschriebenem spielt eine Rolle; beides insbesondere mit Blick auf die (machtvolle) Wirkung auf den Rezipienten, die in vielen anderen Themenfeldern von Belang ist. In diesem Zusammenhang ist die oft (auch und gerade historisch) begegnende Rede von der Körperlichkeit der Schrift zu untersuchen. Die Arbeit in diesem Themenfeld dient auch der theoretischen Fundierung des methodischen Vorgehens, bei dem zunächst Materialität, Topologie und Praxeologie beschrieben bzw. rekonstruiert werden, bevor die Bedeutung und Präsenz des gegebenen Textes bzw. des schrifttragenden Artefakts erschlossen wird. Welche Aspekte von Schrift/lichkeit sind dabei besonders relevant, welche wurden in vormodernen Reflexionen besonders hervorgehoben? |
Assigned Persons |
Dr. Stephanie Béreiziat-Lang , PD Dr. Friedrich-Emanuel Focken , Prof. Dr. Robert Folger , Prof. Dr. Jan Christian Gertz , Prof. Dr. Jonas Grethlein , Prof. Dr. Annette Hornbacher , Prof. Dr. Ludger Lieb , Dr. Nele Schneidereit , Dr. Friederike Schücking-Jungblut , Prof. Dr. Jürgen Paul Schwindt |